Neurofeedback

Je nach persönlichem Wohlbefinden und Aufmerksamkeitsgrad (Wachheit, Halbschlaf, Konzentration) und je nach hirnphysiologischer Leistung produziert unser Hirn verschiedene Aktivitätsmuster der Hirnwellen. Auch abhängig von unserem Verhalten, Erleben und Denken reagieren die Hirnwellen und andere Muster entstehen. Dies passiert nicht nur in gewünschter Weise, wenn wir zum Beispiel eine Denkaufgabe lösen wollen, sondern auch in weniger gewünschter Weise, beispielsweise, wenn wir nicht einschlafen können. Normalerweise kann sich das Gehirn mit seiner plastischen Flexibilität mit einem jeweils passenden Muster den äusseren Umständen gut anpassen. Die aktuelle Gehirnforschung belegt, dass viele körperliche und psychische Schwierigkeiten und Störungen mit schlecht aufeinander abgestimmten Aktivitäten verschiedener Gehirnregionen zusammen hängen. Das Gehirn ist aber sehr lern- und anpassungsfähig, so dass durch geeignete Reize und Information eine passende Synchronisation erreicht und stabilisiert werden kann.

Sensoren werden am Kopf mit einer leitenden Paste befestigt und die winzigen elektromagnetischen Impulse des Gehirns über einen Verstärker zum Computer geführt. Dort wird die Aktivität der Gehirns als wellenförmige Linie dargestellt. Veränderungen der Muster der Gehirnwellen zeigen die verschiedenen Gehirntätigkeiten an. Veränderungen können im Ausschlag der Welle (Amplitude) als auch in der Häufigkeit pro Zeiteinheit (Frequenz) liegen.

Der Computer wandelt nun das Gehirnwellen-Muster in spielartige Bildschirmanzeigen um (z.B. ein Computerspiel oder ein Vogel, der über einer bestimmten Linie fliegen muss). Diese Animationen sind begleitet von Tonzeichen, welche bei Erfolg via Gehör eine Rückmeldung geben. Die Aufmerksamkeit des Klienten steuert das, was auf dem Bildschirm geschieht (z.B. ob der Vogel hoch oder tief fliegt). Das heisst, das Spiel wird über die Art der Konzentration gesteuert.

Wenn die Konzentration des Klienten wandert, verändert sich die Animation so, dass der Spielerfolg vermindert wird und die „Erfolgstöne“ bleiben aus. Es findet damit eine sofortige Rückmeldung an das Gehirn statt. Je besser die Konzentration gehalten werden kann, desto mehr Punkte erzielt ein Klient im „Computerspiel“

Das für die jeweilige Indikation angestrebte, günstige Mass von Spannung und Entspannung, wird durch die ständige und präzise Rückmeldung erreicht. Wie überall, ist ein Erfolg auch beim Neurofeedback nicht ohne Üben zu erreichen. Diese spielerische und mit viel positivem Feedback versehene Art von Konzentrationstraining, macht es Kindern und Erwachsenen aber einfach, dieses doch auch anstrengende Training gerne durchzuführen. Durch die häufige positive Rückmeldung fühlen sich die Klienten erfolgreich und gleichzeitig verändert das Training die Hirnphysiologie. Neurofeedback ermöglicht Klienten, insbesondere Kindern mit Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten, zu spüren, wie sich gute Konzentration zeigt und anfühlt. Durch das Training wird gelernt, diesen Zustand selber aufzubauen und zu erhalten. Um eine gute, nachhaltige Konzentration aufbauen zu können, sind mindestens 20-30 Sitzungen notwendig.